Die närrische Durststrecke hat ein Ende: Am 11.11. um 11.11 Uhr wurde die neue Session eröffnet. Zahlreiche Jecken haben sich auf dem Markt warmgeschunkelt und den neuen Tollitäten zugejubelt.
De Zoch kütt! Rund 25 Karnevalsumzüge schlängeln sich im Februar und März durch die Bonner Straßen, allen voran der große Rosenmontagszug durch die Innenstadt. Zugwege und Infos zu diesem und allen weiteren "Veedelszöch" gibt's im Online-Stadtplan.
Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa wollen mit der gemeinsamen Kampagne gegen sexuelle Belästigung und Übergriffe auch in diesem Jahr wieder ein Zeichen setzen.
Die Wiege der Weiberfastnacht steht in Beuel. 1824 gründete sich das erste Beueler Damenkomitee. Es entstand aus einer Frauenbewegung. Die Beueler Wäscherinnen wehrten sich gegen das Patriarchat, die Dominanz der Männer und die damit verbundene Ausbeutung der Frauen. Vor über 190 Jahren also entstand der Brauch der Wäscherinnen, sich einmal im Jahr - nämlich am Donnerstag vor Karneval - zusammen zu tun, um sich gegen ihre Männer aufzulehnen.
Was heute in karnevalistisch-spaßiger Art mit Rathaussturm, Umzug und Sitzungen gefeiert wird, hat einen ernsten Hintergrund. Die Beueler Wäscherinnen und Bleicherinnen wehrten sich gegen die unzumutbaren körperlichen und seelischen Belastungen, die ihnen aufgebürdet wurden.
Sie trafen sich zum Kaffeeklatsch, bei dem ein festes Reglement galt: Die Frauen hatten die Pflicht, über die groben Verstöße ihrer Männer gegen den Hausfrieden und die eheliche Treue oder über deren Alkoholexzesse zu berichten. Die Übeltäter waren selbstverständlich ausgeschlossen. Ihre Probleme wollten die Damen unter sich besprechen, denn unbeobachtet konnten sie sich ihren ganzen Frust von der Seele reden.
Waschbrett und Zuber kommen beim Wettwaschen zum Einsatz. © Wäscherprinzessin
Der Brauch der Wäscherinnen überstand die unterschiedlichen politischen Epochen von der preußischen Besatzung über das Bismarck-Reich, die Monarchie, die erste Demokratie und die Nazi-Zeit bis hin zur heutigen Demokratie, die untrennbar mit dem Namen Bonn verbunden ist.
Seit 1958 benennen die Beueler Weiber alljährlich eine Repräsentantin aus ihren eigenen Reihen, die Wäscherprinzessin. Traditionell tritt sie unter anderem beim Wettwaschen gegen den Bezirksbürgermeister an der Bütt an und stürmt mit ihrem Gefolge jeweils an Wieverfastelovend das Rathaus in Beuel. Damit eröffnet die Wäscherprinzessin das närrische Treiben in der gesamten Stadt.
Letzte Aktualisierung: 15. Februar 2018